Wenn ihr nochmal in den alten Fotos schwelgen wollt, hier die damalige Entwicklung meines Traumes:

Als ich dann ungeplant in Karenz gegangen bin, hab ich in Anna Meißl nicht nur eine gute Mitarbeiterin, sondern auch eine Freundin gefunden

Aber leider kam dann Corona samt allermöglichen Regelungen und Auflagen und zu guter Letzt die Teuerungen und derzeitige schlechte wirtschaftliche Lage

Seit fast 1,5 Jahren arbeite ich nun schon ohne Anna allein im Geschäft, versuche irgendwie durchzuhalten, immer mit der Hoffnung, dass es irgendwann bestimmt wieder aufwärts gehen wird Hinzu kommt noch der alltägliche Spagat zwischen Arbeit und Familie, da ich nicht nur Unternehmerin bin, sondern auch Mama, Ehefrau & Hausfrau Meine Fahrten bestehen zum Großteil aus Pendeln zwischen Arbeit, KiGa und Zuhause. Die Zeit dreht sich unaufhörlich, der Knirps ist jetzt auch schon 3,5 Jahre alt. Wo ist die Zeit nur hin?

Aber auch ich werde älter die Entwicklungen der letzten 1-2 Jahre haben mich mürbe gemacht, meine Kraftreserven aufgebraucht, … ich gehe arbeiten und bekomme keinen Lohn dafür.

Von daher kamen die letzten Wochen / Monate immer öfter Fragen auf:

Warum mache ich das alles? Weil ich seit 2012 selbständig bin. Weil ich mein Hobby als Beruf machen wollte. Weil ich Spaß dran hatte. Weil ich nicht aufgeben wollte. …

Aber was bringt mir die Arbeit? Finanziell gar nichts. Dafür bin ich ca. 30 Stunden / Woche im Geschäft, habe den Onlineshop und auch noch die Buchhaltung zu machen und ständig die Sorgen, wie ob ich finanziell den nächsten Monat schaffe ich habe auch nur noch selten Zeit zum Nähen und wenn ich vielleicht mal Zeit hätte, ruft der Haushalt, weil auch da immer was zu tun wäre, oder ich bin zu müde für irgendwas. Spaß und Elan sind leider auf der Strecke geblieben.

Glaubt mir, die Entscheidung ist mir nicht leicht gefallen. Aber ich habe mich durchgerungen, die Reißleine zu ziehen und die Stoffdealerei zu schließen. Sowohl das Geschäft als auch den Onlineshop. Ich brauche diesen Cut, um den Kopf frei zu bekommen und Akkus wieder aufzuladen.

Ich werde mir überlegen, wie ich den Abverkauf machen möchte und wann ich vielleicht eine kleine Abschiedsfeier machen könnte. Denn zeitlich möchte ich zum 30.06.2023 Schluss machen, dass ich im Juli den letzten Rest räume und die zwei Monate Sommerferien mit meinen Kids verbringe. Einfach nur Mama sein und auch innerlich wieder zu mir selbst finden.

Wie es ab Herbst weitergeht? Was mein Plan B sein könnte? Ob ich vielleicht noch Nähkurse gebe oder Nähtreffen organisiere? Auf diese und andere Fragen habe ich aktuell noch keine Antworten.

Es tut mir wirklich leid, dass ich diesen Schritt gehen muss, aber anders leider nicht machbar, auch wenn mein Herz dran hängt

Ich hoffe, dass ich euch die nächsten zwei Monate noch im Geschäft sehen werde und vielleicht auch privat noch in Kontakt bleiben würde.

eure Phuong My